Frau Holle und der Holunder
Wir kennen Frau Holle alle aus der Märchenwelt. Dort ist sie die Gebieterin der Jahreszeiten: Goldmarie erwacht auf der Frühlingswiese, dann holt sie das Brot, welches aus dem Sommergetreide gebacken ist, aus dem Ofen. Gleich darauf ist es Herbst und sie hilft bei der Apfelernte und schließlich soll sie dafür sorgen, dass es auf der Welt schneit. Holla wird als stets helfende Muttergöttin, überhaupt als eine weise Frau angesehen.
Besonders in Bayern und Österreich genoss und geniesst Frau Holle hohes Ansehen. Bei den Germanen nannte man sie Holla oder Holda, eine mild gesonnene Göttin, die Pflanzen, Tieren und Menschen Schutz gibt.
Der Lieblingsbaum von Holla ist – wie könnte es anders sein – der Holunder. Dort kann man die Göttin finden, denn die Liebe der Göttin zum Holunder währt ewig. Uns verwundet es schon ein bisschen warum gerade der Holler – seine Äste sind krumm und die Rinde grob und fleckig. Meist wirkt die Pflanze verwelkt. Im Winter sieht er gar tot aus. Doch im Frühsommer erblüht sie wie keine andere.
Der Holunder sucht die Nähe des Menschen. Beobachtet man seine bevorzugten Standorte, dann steht er meist neben Stallungen, Scheunen und in Bauerngärten. Früher war es verboten einen Hollerbusch zu fällen, so viel Ehrfurcht hatte der Mensch vor ihm.

Ringel, Ringel, Reihe, simma unser dreie, sitzen unterm Hoilerbusch, sagen alle: Husch, husch, husch!
Rezept für Holundersirup
15 – 20 Hollerdolden
1 Bio Zitrone
1 Liter Wasser
1 kg Zucker
20 gr. Zitronensäure
Den Zucker im Wasser auflösen und bis zum Siedepunkt erhitzen und auskühlen lassen. Während das Wasser auskühlt die Holunderblüten sammeln. Die Blüten ausschütteln, in ein großes Gefäß geben und den vollständig ausgekühlten Zuckersirup, die Zitronen und die Zitronensäure hinzufügen. Das Ganze über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag die Flüssigkeit über ein Sieb oder ein Baumwolltuch in einen Topf leeren. Gut abtropfen lassen und wenn nichts mehr tropft, die Blüten entsorgen. Unter Rühren auf niedriger Stufe erwärmen und einige Minuten köcheln lassen.
Den noch heißen Sirup in sterile Flaschen füllen – fertig! Hält sich ca. 1 Jahr. Den Sirup je nach Geschmack mit Wasser verdünnen.
Mein Tipp: Statt einer Zitronen können auch die Schalen von 3 Bio-Orangen verwendet werden, dies verleiht eine besondere Duft- und Geschmacksnote.