Vor vielen Jahren habe ich begonnen mich für die Pflanzenwelt zu interessieren. Vor allem Kräuter haben mein Herz erobert. Deshalb ist für mich am heutigen Mittsommertag der Höhepunkt des Jahres. Die herrlich langen und warmen Sommertage laden ein viel Zeit in der freien Natur zu verbringen und an vielen Orten wird auch mit einem Sonnenwendfeuer so richtig gefeiert. Das Mittsommerfeuer war früher ein Freuden- und Dankesfeuer, später wurde es zum Johannisfeuer und sollte böse Dämonen abwehren. Man sprang nackt oder nur wenig bekleidet über das Feuer und wollte somit ganz nah mit der Natur und deren Geist in Verbindung treten.
Sammeln
Mein Ritual an diesen und an den kommenden Tagen ist das Sammeln eines Kräuterbündels. Es soll unserer Familie das ganze Jahr Gesundheit und Kraft schenken. Ganz wichtig ist für mich dabei, dass das Sammeln von Kräutern eine Herzensangelegenheit sein soll. Es verbindet mich mit Mutter Erde und setzt voraus, dass man die äußerlichen botanischen Merkmale einer Pflanze erkennt.
Unser Tast- und Geruchssinn ist ein wichtiger Helfer bei der Pflanzenbestimmung, denn oft merkt man sich die Gestalt in Kombination mit einem Geruch viel besser.
Die eigentliche Kunst ist es aber, das Nutzen der Pflanzen zu erkennen und richtig einzusetzen. Kennt man eine Pflanze, so kann man öfters über sie nachdenken und versuchen, sich die Wirksamkeit vor Augen zu führen, wenn man an sie denkt.
Die Johanniskräuter
In der Mittagssonne am längsten Tag des Jahres (zu Johanni) wird ein Büschel aus neun der oben genannten Kräutern gepflückt und anschließend getrocknet. Diesen getrockneten Strauß stellt man im Haus auf und bleibt das ganze Jahr gesund 🙂